Leserfrage: Hilfsfonds Wedel

LEserfrage Wedel-Fonts

Als Blogger wurde mir in den vergangenen beiden Wochen mehrfach vorgeschlagen, die Verteilung der Gelder des „Hilfsfonds Wedel“ zu beobachten und herauszufinden, auf welcher Grundlage über die Verteilung entschieden werden soll.

Die Antwort lautet:
Ja, das hätte ich machen können
– aber aus einem bestimmten Grund habe ich es nicht getan.

Eine persönliche Erklärung:

Dies ist einer der wenigen Fälle, in denen weder ich, noch mein Alter Ego, der „Löwenseelenkater“, aus einer neutralen Position heraus schreiben könnten.

Der Grund dafür ist, dass meine kleine Firma Borealis-Verlag, unter dessen Name auch der Wedel-Blog läuft, wegen Corona-bedingter Notlage selber Gelder aus dem Hilfsfonds beantragen musste.

Mein kleiner Betrieb ernährt für gewöhnlich mehr schlecht als recht zwei Leute: Meine Kollegin und mich, auch wenn wir leider sehr oft auf jede einzelne Ausgabe genau achten müssen. Wir sind beide keine Festangestellten unserer jungen Firma, sondern arbeiten praktisch als Freiberufler Auftragsweise für unseren eigenen Betrieb. Die meisten Aufträge hatten wir bisher durch Auftragstexte für politische Events, Webseiten und auch umfassendere Auftragsliteratur, aber eben auch als Veranstaltungsbegleiter, technische Unterstützung und ähnliche öffentlich stattfindende Ereignisse bekommen.
Zusammengefasst: Wir waren so etwas wie mietbare Pressesprecher, Ghostwriter und PR-Menschen zugleich. Jetzt gibt es keine Events und dadurch für uns auch keine Aufträge mehr und wir sitzen wie so viele andere Kleingewerbetreibende oder Freiberufler völlig auf dem Trockenen. Daher habe ich in dem Hilfsfonds eine Möglichkeit gesehen, laufende Kosten zu decken, bis wir neue Geschäftsfelder erschließen konnten.

Leider wurde unser Antrag an den Wedeler Hilfsfonds trotz der eher bescheidenen Summe abgelehnt.

Über die Gründe dafür werde ich als ‚Betroffener‘ definitiv nicht spekulieren und erst recht nicht streiten, sondern sie einfach ohne irgendeinen daraus entstehenden Missmut akzeptieren.

Die Stadt und die Sparkasse sind schließlich nicht dazu verpflichtet, diese Hilfsgelder anzubieten, das gilt auch für die anderen freiwilligen Unterstützer dieser Aktion. Ebensowenig hat automatisch jeder in Bedrängnis geratene Betrieb einen Anspruch darauf – es handelt sich schließlich um eine freiwillige Leistung, die durch die Sparkasse und andere spendenden Betriebe zur Verfügung gestellt wird.

Auch wenn unsere Firma und damit indirekt der Betrieb des Wedel-Blogs nun nicht zu den Empfängern dieser Rettungshilfe gehören, begrüßen wir Verlags-Katzen als Wedels Einwohner dieser Stadt und zudem auch ich persönlich als politisch-aktiver Mensch dennoch jede solidarische Maßnahme, die dem Schutz der um ihr Überleben kämpfenden Kleingewerbetreibenden in Wedel dient.

Wegen der persönlichen Befangenheit wird es auf dem Wedel-Blog bis auf weiteres keine Analyse der Verteilung der Hilfsfondgelder, kein Hinterfragen der Gewichtung der Anspruchsgründe oder gar eine Bewertung der Bewilligungsentscheidungen zu lesen geben. Weder als Blogger, noch als Ratsmitglied werde ich dazu momentan öffentlich eine Position einnehmen. Ich bitte daher die beiden Abonnenten, die mich in den letzten Tagen um dieses Thema gebeten haben um Verständnis.

Um der Bitte um weitere Informationen über den Hilfsfonds dennoch ein wenig nachzukommen, habe ich mich dazu entschieden, stattdessen die Pressemitteilung der Stadt Wedel über die Umsetzung des Hilfsfonds im Ganzen zu veröffentlichen.

Diese sollte bereits die meisten Fragen zur Umsetzung des Wedeler Hilfsfonds beantworten.


Lesenswert:
Die Pressemitteilung der Stadt Wedel

(Eingegangen am 9.4.)

Hoffnung und Hilfsbereitschaft:
„Hilfsfonds Wedel“ zahlt erstes Geld

Große Hilfsbereitschaft und schnelle Unterstützung für Wedeler Unternehmen in Not: Nach der ersten Sitzung der Vergabe-Kommission des „Hilfsfonds Wedel“, werden die ersten Mittel – maximal 3000 Euro Soforthilfe pro Antrag – bereits in dieser Woche an durch die Coronakrise in Bedrängnis geratene Unternehmen ausgezahlt. Vor gut einer Woche hatten die Stadt, die Stadtsparkasse Wedel, Wedel Marketing und der Zusammenschluss der Wedeler Kaufleute den „Hilfsfonds Wedel“ aufgelegt und Unternehmen und Privatleute, die nicht so hart von den Einschränkungen der Coronakrise betroffen sind, zur Unterstützung aufgerufen.

Die Hilfsbereitschaft der Wedelerinnen und Wedeler ist riesig: Der Hilfsfonds ist Dank der Anschubfinanzierung der Stadtsparkasse Wedel in Höhe von 100.000 Euro und den größeren Summen von Wedeler Firmen schnell zu einer stattlichen Summe angewachsen. Derzeit sind Zahlungen in Höhe von mehr als 150.000 Euro eingegangen. „Allein 20.000 Euro stammen von Privatpersonen – eine beachtliche Zahl und ein starkes Signal für die Solidarität der Wedelerinnen und Wedeler untereinander“ teilt Claudia Reinhard, Geschäftsführerin Wedel Marketing, mit. „Täglich gehen rund 10 Spenden ein, bisher haben rund 15 Wedeler Firmen und knapp 60 Privatpersonen gespendet“, so Reinhard.

Auf Ihrer ersten Sitzung am Dienstag hat die Vergabe-Kommission die Weichen für eine schnelle Weitergabe der Mittel gestellt: Bis zum Dienstag, 7. April, waren 60 Anträge eingegangen, davon bekommen 42 Antragsteller einen positiven Bescheid, da sie zu den Zielgruppen zählen. Sie erfüllen beispielsweise die Kriterien, dass sie: ◦ ein Ladenlokal haben ◦ Angestellte haben ◦ einen Wedel-Bezug haben ◦ ein Geschäft/Unternehmen/Restaurant betreiben, das für die Infrastruktur der Stadt Wedel von Bedeutung ist und dessen Wegfall im Straßenbild sowie im Netzwerk der Treffpunkte öffentlichen Lebens in Wedel kaum wieder zu schließende Lücken hinterlassen würde.

Nach dem Spendenaufruf der vergangenen Woche konnten sich die Initiatoren sich nun einen ersten Überblick über die Dynamik der Hilfsbereitschaft und der konkreten Bedarfslage in der Stadt verschaffen: „Wie wir im Vorfeld erwartet haben sind gerade am Anfang sehr viele Anträge eingegangen und deswegen war es wichtig, dass der Fonds erstmal durch unsere Spende gefüllt wurde“, sagte Marc Cybulski Vorstandsvorsitzender der Stadtsparkasse Wedel nach der Sitzung.

Die Geldbeträge von bis zu 3.000 Euro erreichen die Zahlungsempfänger in den kommenden Tagen. Die 3.000 Euro sind der Höchstbetrag, der jeweils ausgezahlt werden kann. Für Unternehmen, die von den Folgen der Kontaktsperre weniger hart betroffen sind, kann die Vergabekommission auch die Auszahlung eines kleineren Betrages beschließen. Der „Hilfsfonds Wedel“ ist ein privat organisiertes Hilfsangebot, sodass kein Rechtsanspruch auf eine finanzielle Zuwendung besteht.

Die Anträge für Kleinunternehmen können weiterhin auf www.wedel.de heruntergeladen werden und per E-Mail an hilfsfonds-wedel@wedelmarketing.de eingesendet werden. Fragen in Bezug auf die Antragsstellung werden per E-Mail oder telefonisch unter folgenden Telefonnummern beantwortet: Stadtsparkasse Wedel, Herr Cybulski: 04103-966230 Stadt Wedel, Wirtschaftsförderung, Herr Baehr: 04103-707234 Wedel Marketing, Frau Reinhard: 04103-707707.

Die Entscheidung, wer Geld aus dem Hilfsfonds Wedel erhält, trifft eine breit aufgestellte Kommission. Sie besteht aus Bürgermeister Niels Schmidt, Stadtpräsident Michael Schernikau, Marc Cybulski (Stadtsparkasse), Claudia Reinhard (Wedel Marketing), Volker Klein (Kaufleute Wedel) und Irmgard Jasker. Sollten Mittel aus dem Hilfsfonds nicht abgerufen werden, wird das übrige Geld an soziale Projekte in Wedel weitergegeben.

Die Initiatoren um Bürgermeister Niels Schmidt, dem Vorstandsvorsitzenden der Sparkasse Wedel, Marc Cybulski, und die Geschäftsführerin von Wedel Marketing, Claudia Reinhard, bedankten sich am Dienstag bei allen Spendern und werben weiter um finanzielle Unterstützung für den „Hilfsfonds Wedel“: „Die Fülle der ersten Anträge hat gezeigt, dass die Einschnitte durch die Coronakrise vor allem im örtlichen Einzelhandel und Gastronomiebetrieben gravierend sind“, sagt Cybulski. „Wir werden einen langen Atem haben müssen, damit wir die Geschäfte, Betriebe, Restaurants und Soloselbstständigen, die unsere Stadt bis zur Coronakrise geprägt und lebenswert gemacht haben, nicht verlieren“, blickt Schmidt voraus. „Dabei kommt es neben den Großspenden Wedeler Unternehmen auch auf kleine Beträge von Privatleuten an, die in der Summe einen entscheidenden Beitrag leisten können“, sagt Reinhard.

Die Initiatoren haben vor dem Hintergrund, dass die Einschnitte für die lokale Wirtschaft nicht nur tief sind, sondern bei länger andauernden harten Kontaktbeschränkungen auch nicht so schnell kompensiert werden können, vor allem eine wichtige Botschaft: „Wenn wir wollen, dass Wedel nach der Krise nicht völlig anders aussieht als davor, dürfen wir alle nicht nachlassen. Nur durch und weitere Spenden können existenzbedrohende Engpässe Wedeler Unternehmen überbrückt und Insolvenzen verhindert werden. Das Verschwinden Wedeler Unternehmen würde durch den Wegfall von Arbeitsplätzen aber auch durch das Verschwinden von wichtigen Treffpunkten am Ende uns alle betreffen.“

Wer helfen möchte, kann ab sofort Geld auf das folgende Konto überweisen: Kontonummer-IBAN: DE18221517300015020175 Kontoinhaber: Wedel Marketing  Kreditinstitut: Stadtsparkasse Wedel BLZ: 22151730
BIC: NOLADE21WED Stichwort: „Hilfsfonds Wedel“

Die Organisatoren bedankten sich auch im Namen aller unterstützten Unternehmen bei allen Privatleuten und Unternehmen die bisher gespendet haben.

Datum: 7. April 2020

Mitteilung:
Stadt Wedel
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Sven Kamin Tel. 04103 707 368
s.kamin@stadt.wedel.de

und

Wedel Marketing e.V.
Claudia Reinhard Geschäftsführung Rathausplatz 3-5
22880 Wedel Tel.: 04103/707 707
claudia.reinhard@wedelmarketing.de

 


Weitere Informationen und Nachfragemöglichkeiten:

Alles zu den Hintergründen des Wedeler Hilfsfonds erfahrt ihr hier:
LINK

Nachfragen dazu können am besten an den für die Öffentlichkeitsarbeit zuständigen Pressesprecher Sven Kamin gerichtet werden:
LINK

Falls man dennoch mit mir sprechen möchte, findet ihr meine Kontaktdaten im
IMPRESSUM
des Wedel-Blogs.


Uns unterstützen?

Wir würden uns sehr freuen, wenn ihr euch unseren kürzlich ins Leben gerufenen Online-Shop unter www.borealis-verlag.de anseht.

Vielleicht findet ihr dort ja etwas, das euch neugierig macht und ihr helft uns dabei, für die Zeit der Krise über die Runden zu kommen.

In einigen Tagen werdet ihr dort auch noch weitere Werke finden – unter anderem einen Fantasy-Thriller aus der Feder vom Löwenseelenkater!

www.borealis-verlag.de


Frohe Ostern wünscht
euer kämpfender Löwenseelenkater


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