„DEFENSE! DEFENSE!“
Die Trommeln der YallaRisters dröhnen durch die vollbesetzte Steinberghalle, als das Basketballteam des SC Rist Wedel gerade einen weiteren Angriff der Gegner abwehrt! Es ist das vorletzte Heimspiel der Saison und der Fanclub hat die Zuschauer mit ihren Anfeuerungsrufen fest im Griff.
Der Lärm heizt die Zuschauer beim Jubeln an, als das Wedeler Team kurz darauf einen weiteren Dreier gegen die Iserlohn Kangaroos versenkt.
„Yalla!“, das steht in vielen arabischen Sprachen für „Los geht’s!“ oder auch „Schneller!“. Die YallaRisters haben diese arabischen Anfeuerung nicht ohne Grund zu ihrem Namen gemacht: Die Gruppe besteht aus Flüchtlingen. Mehrheitlich kommen sie aus dem kriegsgeplagten Syrien, aber auch aus dem Iran oder Eritrea.

Die YallaRisters wurden im Oktober 2014 nach einer Einladung des SC Rist ins Leben gerufen. Seitdem werden sie ehrenamtlich von Flüchtlingsbetreuer Hüseyin Inak begleitet. Insgesamt gibt es um die 20 Mitglieder der YallaRisters, die den SC Rist bei seinen Heimspielen regelmäßig begleiten. Viele von ihnen müssen während der Spiele allerdings oft arbeiten, die meisten von ihnen in der Gastronomie. Heute sind sechs der Trommler in der Steinberghalle.
Sportfans mit Integrationswillen!
Der Bezug zu Wedel, der Sport als gemeinsame Begeisterung aller Nationalitäten – und Ausfall wegen den Arbeitszeiten. Von den YallaRisters wird erfolgreiche Integration nicht nur gelebt, sie wird gemeinsam mit den Gästen der Sporthalle gefeiert.
„Es ist uns wichtig, allen Wedelern zu zeigen, dass wir unserer Stadt etwas geben möchten“, erklärt mir Hüseyin nach dem Spiel. Für ihn soll die Fangruppe bei den Geflüchteten nicht nur das Interesse am lokalen Stadtleben wecken, sondern sie auch dazu ermutigen, es durch soziales Engagement aktiv mitzugestalten.
Und das tun die YallaRisters mit Erfolg:
Es wird von den Mitgliedern nicht nur getrommelt. Auch durch andere ehrenamtliche Arbeit wollen die Geflüchteten zeigen, dass sie eine Bereicherung für Wedel sein möchten. So wird von ihnen neben anderen Projektangeboten auch einmal im Monat gemeinsam der Wedeler Elbstrand gereinigt.
Am Ende gewinnt der SC Rist das Spiel gegen die Iserlohn Kangaroos haushoch mit 92 : 68. Sofort nach dem Spielende kommen die Profisportler als erstes zu ihren YallaRisters, man sieht sich als gemeinsames Team und feiert zusammen den Sieg.
Wie soll es weitergehen?
Für die Zukunft wünscht sich die Truppe, dass sie keine reine Flüchtlingsgruppe bleiben werden:
Die YallaRisters hoffen, dass bald auch einige Deutsche den „Stimmungsmachern vom Rist“ beitreten möchten – Integration funktioniert schließlich in beide Richtungen!
Neugierig geworden?
Wer bei den YallaRisters mitmachen möchte, kann unter der Emailadresse fanclub@scrist-wedel.de Kontakt aufnehmen.
Hier gibt es noch mehr Bilder! (Link)
Bastian Sue,
der Löwenseelenkater – beim nächsten Spiel bestimmt wieder mit dabei!
Schön das wir dich angesteckt haben lieber Bastian! Danke vom Herzen für dein Bemühen.
Hüseyin Inak